01.07.2022

Die 3 Formen der Unternehmensnachfolge

Die verschiedenen Formen der Unternehmensnachfolge bieten je nach individueller Situation und Zielsetzung des Unternehmensinhabers Vor- und Nachteile. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die drei wichtigsten Formen der Unternehmensnachfolge ein und geben einen kurzen Überblick über:
Die familieninterne Nachfolge, den Management-Buy-In (MBI) oder Management-Buy-Out (MBO) innerhalb des Unternehmens und die Nachfolge mit einem Finanz- oder strategischen Investor.

Die Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Schritt bei der Übergabe eines Unternehmens an einen Nachfolger. Sie sichert das Lebenswerk des Inhabers, schafft Stabilität für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gewährleistet die Versorgung der Kunden auch in Zukunft. 
Sie ist sehr individuell. Kontaktieren Sie uns für eine genauere Einschätzung Ihrer Situation und möglicher Optionen!

Familieninterne Nachfolge

Bei der familieninternen Nachfolge wird das Unternehmen an die nächste Generation übergeben, häufig an die Kinder des Inhabers. Diese Form der Nachfolge ist häufig mit starken Emotionen verbunden, da Familienmitglieder auf beiden Seiten des Verhandlungstisches sitzen und mehrere Nachfolger in Frage kommen, wenn der Inhaber 2 oder mehr Kinder hat. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass die potenziellen Nachfolger sowohl persönlich als auch fachlich für diese Rolle geeignet sind. Ein weiteres Hindernis kann darin bestehen, dass der Verkaufspreis oft niedrig ist, da der ausscheidende Eigentümer von seinen Kindern keinen marktüblichen Verkaufspreis verlangt. Schenkungen im Rahmen der Familiennachfolge sind keine Seltenheit. Dies erschwert die finanzielle Absicherung des ausscheidenden Unternehmers im Alter.
 

MBI/MBO

Beim Management-Buy-In (MBI) tritt ein neuer Gesellschafter von außen in das Unternehmen ein und übernimmt die Geschäftsführung. Beim Management-Buy-Out (MBO) hingegen kauft ein leitender Angestellter die Unternehmensanteile des Inhabers und steigt in den Gesellschafterkreis auf. Der MBO hat den Vorteil, dass der Nachfolger das Unternehmen und seine Abläufe bereits kennt. Dies erleichtert den Übergang und sichert häufig die Kontinuität. Bei beiden Nachfolgeregelungen sollte der künftige Geschäftsführer frühzeitig gegenüber Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden als solcher kommuniziert werden, um Vertrauen aufzubauen und eigene Kontakte zu knüpfen. Die Finanzierung eines Unternehmenskaufs durch eine Privatperson kann insbesondere in Zeiten hoher Zinsen eine Herausforderung darstellen. Kreative Lösungen wie Verkäuferdarlehen sind jedoch auch hier möglich und erhöhen die Erfolgschancen der Transaktion.
 

MBI-Erfolgsgeschichte: SIMPEX

2020 entschloss sich der Inhaber des Medizinmöbelherstellers SIMPEX Herr Hintz altersbedingt in die Unternehmensnachfolge einzusteigen und fand in Benjamin Storm einen jungen und dynamischen Nachfolger. Die HBW Gruppe unterstützte Herrn Storm bei der Unternehmensübernahme.

Nachfolge mit einem Investor

Die Nachfolge mit einem Finanzinvestor beinhaltet den Verkauf des Unternehmens an eine Beteiligungsgesellschaft (Private Equity), bei der Veräußerung an einen strategischen Investor ist der Käufer ein Marktteilnehmer, Wettbewerber, Kunde oder Lieferante. Ein Vorteil dieser Nachfolgelösung ist oft ein guter Verkaufspreis und die Möglichkeit, einen professionellen Käufer mit zusätzlichem Know-how und Kontakten zu gewinnen. Private Equity-Gesellschaften sind, entgegen ihres immer noch schlechten Rufes, heute oft am langfristigen Erfolg ihrer Investitionen interessiert und nicht nur an kurzfristigen Gewinnen. Allerdings kann es zu Reibungsverlusten kommen, wenn Mitarbeiter emotional an den ausscheidenden Unternehmer gebunden sind. Das Branchen-Wissen eines strategischen Käufers kann besonders in Nischen-Märkten eine Qualität sein.
 

Bei der Auswahl eines geeigneten Nachfolgers sind verschiedene Überlegungen wichtig. Der Nachfolger sollte fachlich kompetent sein, von den Mitarbeitern akzeptiert werden und eventuell bereits Know-how, Kunden oder ein Netzwerk mitbringen. Eine rechtzeitige Nachfolgeplanung ist entscheidend, da der Prozess je nach Unternehmen 5 bis 10 Jahre, abhängig vom Unternehmenswert, gewünschtem Verkaufspreis, Geschäftsmodell und Interesse am M&A-Markt, dauern kann. Bei der Unternehmensbewertung sollten Faktoren wie Mitarbeiterstamm und -Qualität, die Abhängigkeit des Geschäftserfolges vom ausscheidenden Unternehmer, der Digitalisierungsgrad und die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells berücksichtigt werden.
Die Finanzierung der Unternehmensnachfolge kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, z. B. durch Eigenkapital, Fremdkapital, Mezzanine-Kapital oder auch kreative Lösungen wie Verkäuferdarlehen.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Wahl der geeigneten Form der Unternehmensnachfolge von den individuellen Umständen und Zielen des Unternehmers abhängt. Sorgfältige Planung, Kommunikation und Beratung sind entscheidend für einen reibungslosen Übergang und eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens.

Erfolgsgeschichte mit einem strategischen Investor: Opfermann GmbH & Co. KG

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