Ingenieurbüro wächst durch Verkauf, gleichzeitig Nachfolge (Q4/2023)

R&K Ingenieure GmbH / Verkauf / Nachfolge / Wachstum

Ingenieurbüro wächst durch Verkauf, gleichzeitig Nachfolge (Q4/2023)

Die R&K Ingenieure GmbH ist eines der führenden Ingenieurbüros für Infrastrukturprojekte in Deutschland. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Baumanagement und Ingenieurdienstleistungen und ist bundesweit in den Geschäftsfeldern Stromnetz/Breitband, Gleis- und Straßenbau, Tunnel- und Brückenbau sowie Schiffbau/Offshore tätig.

Aufgrund des beeindruckenden Wachstums wurde R&K in den Jahren 2022, 2023 und 2024 als „Financial Times 1000 - Europe's Fastest Growing Companies" und in den Jahren 2022, 2023 und 2024 als „Focus Wachstumschampion" ausgezeichnet.

Um für den weiteren Weg einen starken Partner zu finden, hatte die Geschäftsführung die HWB Gruppe beauftragt, aus ihrem Netzwerk einen finanzstarken Investor zu identifizieren. Parallel zur Investorensuche plante der Altgesellschafter Herr Rüßel seinen Ausstieg.

Informationen zum Mandat
Unternehmen R&K Ingenieure GmbH
Firmensitz 17209, Walow
Auftraggeber Michael Kock und Alfred Rüßel
Branche Baumanagement und Ingenieurdienstleistungen von Infrastrukturgroßprojekten
Auftrag Verkauf an Wachstumsinvestor
Unternehmensphase Verkauf   Nachfolge  Wachstum
Projektteam Lutz von Majewsky, Christian Brenner
Projektstatus abgeschlossen
Jahr 2022-2023

 

Skalieren des Geschäftsmodells erfordert Investor

R&K ist bereits seit 2021 Mandant der HWB Gruppe. Herr Nils Neumann von der Steuerkanzlei Strategus stellte seinerzeit den Kontakt her. Seitdem unterstützen unsere Experten die Geschäftsführung bei der Berechnung der Net Leverage Ratio (Nettoverschuldungsgrad) sowie dem Aufbau einer integrierten Unternehmensplanung.

Ein Wachstumschampion wie R&K braucht immer erhebliche Mittel, um mehrjährige Großprojekte vorzufinanzieren. Ein Liquiditätsengpass droht. Dieser konnte bisher nur durch unternehmerisches Geschick und gute operative Liquiditätsplanung aus eigener Kraft vermieden werden. Diese anhaltende Situation motivierte Herrn Rüßel und Herrn Kock im Jahr 2022, einen Investor zu finden, der das Wachstum des Unternehmens stützen und gleichzeitig die Nachfolge sichern sollte.

Zur Lösung entschied sich die Geschäftsführung gegen Fremdkapital einer Bank und für einen finanzstarken Investor. Gedanke dabei war es, dass neben Kapital auch weiteres Know-how in das Unternehmen fließt.

Um diesen zu finden, beauftragten die Gesellschafter Herr Rüßel und Herr Kock die HWB Gruppe.

Analyse und Beratung:

R&K konnte den M&A-Prozess aus einer starken Position heraus beginnen.

  1. Das Ingenieurbüro verzeichnet seit Jahren ein beeindruckendes Umsatz- und Ergebniswachstum. In den letzten drei Jahren betrug das Umsatzwachstum durchschnittlich ca. 45 % pro Jahr, bis 2022 sogar 75 %. 
  2. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist mit dieser Personalstärke in der Lage, auch langfristige Großprojekte erfolgreich abzuwickeln. 
  3. Die Infrastruktur des Bundes wird kontinuierlich saniert, erneuert und ausgebaut. Der Bund hat für diese Projekte klare Ziele, die teilweise bis ins Jahr 2030 und darüber hinaus reichen. Diese Strategie der öffentlichen Hand und des Bundes sichert R&K in Zukunft eine stabile Marktlage.

Darüber hinaus strebt das Unternehmen den Einstieg in den Offshore-Anlagenbau an. Hier ist R&K maßgeblich an der Entwicklung eines neuen Feederdocks für den Bau von Offshore-Windkraftanlagen beteiligt. Mit Hilfe des U-förmigen Kran-Schiffes können Anlagen auch bei einem Wellengang von bis zu 3 Metern und einer Wassertiefe von 70 Metern errichtet werden – dies war bisher nicht möglich.

Die vielversprechenden Zukunftsaussichten und die Fähigkeit von R&K, die steigende Nachfrage nach Ingenieursleistungen bei Großprojekten zu erfüllen, machten das bundesweit tätige Ingenieurbüro zu einem attraktiven Ziel für Investoren.

Alfred Rüßel: »Unser Ziel war es, unser starkes Wachstum – getragen von unseren exzellenten Mitarbeitenden und unserem umfassenden Netzwerk – auch in den kommenden Jahren durch die Unterstützung eines vertrauenswürdigen Partners zu sichern. Vertrauen und eine gemeinsame Vision, in den nächsten Jahren zu den führenden Ingenieurbüros in Deutschland zu gehören, prägten die Gespräche und Verhandlungen.«

Im Februar 2023 begann das M&A-Team um Lutz von Majewsky und Christian Brenner mit der Investorenansprache. Dabei wurden ausschließlich Finanzinvestoren und bewusst keine Strategen angesprochen. »Strategische Investoren (Wettbewerber oder andere Marktteilnehmer) nutzen den M&A-Prozess häufig, um unter dem Deckmantel des Kaufinteresses Mitarbeiter des zum Verkauf stehenden Unternehmens abzuwerben«, weiß Christian Brenner. »Gerade in der Dienstleistungsbranche ist das fatal, da die Mitarbeiter das wertschöpfende Element darstellen. Absolute Vertraulichkeit während des gesamten Prozesses war daher oberstes Gebot«.

Dies zeigte sich in verschiedenen Aspekten:

  • Keine Ansprache von Marktteilnehmern, Lieferanten, Kunden oder Konkurrenzunternehmen
  • Keine Ansprache von Finanzinvestoren, die Ingenieurbüros in ihrem Portfolio hielten
  • Ausschließliche Ansprache von Finanzinvestoren, zu denen die HWB Gruppe bereits vor dem Mandat eine vertrauensvolle Beziehung hatte
  • Kleiner Kreis von leitenden R&K-Managern und Beratern, die das Projekt steuerten
  • Das NDA, die Vertraulichkeitserklärung, die die Interessenten vor Erhalt des Memorandums unterzeichnen müssen, war sehr streng formuliert.

Letztendlich sprachen unsere Experten nur 12 ausgewählte Finanzinvestoren an. Herrn Rüßel und Herrn Kock war es wichtig, dass der Investor nicht nur Kapital mitbringt, sondern auch die Vision und den Glauben an die Strategie des Unternehmens teilt.

Nach mehreren Gesprächen mit allen Interessenten entschieden sich Herr Rüßel und Herr Kock, den M&A-Prozess mit der BWK Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH fortzusetzen.

Lutz von Majewsky: »Das Besondere an diesem Mandat war die strikte Vertraulichkeit. Wir haben viel Zeit in die Vorbereitung der Ansprache investiert, viele Investoren aufgrund ihrer Beteiligungen oder ihrer Branche disqualifiziert und potenzielle Finanzinvestoren gründlich geprüft. Dies alles, um die Abwerbung von Mitarbeitern zu verhindern. Das ist uns am Ende gelungen.«

Kontakt zu Lutz von Majewsky

Die BWK Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH ist rückwirkend zum 01.01.2023 neue Mehrheitsgesellschafterin der RKI Holding GmbH geworden. Die BWK mit Sitz in Stuttgart ist eine der größten deutschen Beteiligungsgesellschaften und verfolgt einen langfristigen Investitionsansatz. Sie verfügt über ein Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro und ist derzeit mit rund 150 Millionen Euro in 20 Unternehmen investiert.

Die HWB Gruppe hatte bereits in anderen Mandaten Kontakt mit der BWK und diese hat sich in diesen Gesprächen als attraktiver Partner erwiesen, der am langfristigen Wachstum seiner Beteiligungen interessiert ist und in den Verhandlungen einen vertrauensvollen Umgang pflegt.

»Die R&K Ingenieure GmbH und ihre Tochterunternehmen sind in den letzten Jahren sehr dynamisch gewachsen. Wir freuen uns sehr, diesen Weg gemeinsam mit dem Management und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fortzusetzen«, so Margit Müller, Geschäftsführerin der BWK.

Die Verkäuferseite wurde rechtlich von Gilbert von Knobelsdorff, Partner der Kanzlei Raschke / von Knobelsdorff / Heiser aus Hamburg, beraten. Die beiden Gründungsgesellschafter bleiben dem Unternehmen auch nach der Transaktion gemeinsam mit einem breiten Managementteam als Unternehmer und Geschäftsführer aktiv verbunden.

BWK vereinbarte Rückbeteiligungen mit führenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um das Management langfristig an das Unternehmen zu binden.

»Wir danken der HWB und Herrn von Knobelsdorff für die stets professionelle Zusammenarbeit und gratulieren der BWK zu diesem erfolgreichen Abschluss. Wir sind überzeugt, dass unsere gemeinsame „Erfolgsgeschichte“ als Vorbild für andere Unternehmen in Deutschland dienen kann.«

Michael Kock
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»Die HWB hat mich in allen Phasen der Unternehmensnachfolge sehr engagiert begleitet und unterstützt. Mein größtes Anliegen, die Sicherung der Arbeitsplätze meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wurde im Rahmen der Nachfolge berücksichtigt. Darüber hinaus kann ich durch meine weitere Tätigkeit im Unternehmen die Entwicklung des Unternehmens aktiv mitgestalten.«

Jan Günther
MÖBELTISCHLEREI GÜNTHER GMBH / VERKAUF / NACHFOLGE
Tischlerei an Beteiligungsgesellschaft verkauft (Q2/2023)

Die Tischlerei Jan Günther im Raum Flensburg ist spezialisiert auf Innenausbau, Möbelbau und weitere handwerkliche Dienstleistungen.

Im vergangenen Jahr feierte Jan Günther, Inhaber des familiengeführten Handwerksbetriebes, seinen 55. Geburtstag - ein passender Anlass, um über eine geordnete Unternehmensnachfolge nachzudenken. Katrin Neef hat diesen Prozess in einem effizienten Verfahren erfolgreich begleitet.