27.06.2024

Nachfolge aus Sicht des Verkäufers

»Sie können Ihr Unternehmen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verkaufen«, weiß Lutz von Majewsky.

»Bei einem Verkauf wegen Nachfolge analysieren wir das Unternehmen und bestimmen dessen Wert. Nach dem Abgleich von Wert und Kaufpreisvorstellung des Verkäufers, suchen wir einen geeigneten Käufer. Diese lassen sich vier Bereichen zuordnen: 
•    Management-Buy-out (Mitarbeiter kauft das Unternehmen)
•    Management-Buy-in (Einzelperson von außen kauft das Unternehmen)
•    Kauf durch einen Marktteilnehmer
•    Kauf durch einen Finanzinvestor

In Gesprächen mit Private-Equity- und Venture-Capital-Gesellschaften zeichnet sich ein Trend ab: Vor dem Beginn der Coronapandemie im Jahr 2020 waren zentrale Punkte:
•    Wert des Unternehmens
•    Unabhängigkeit des Unternehmens vom Inhaber
•    Kunden und Lieferanten
•    Mitarbeiterstamm«

Malerbetrieb mit erfolgreicher Nachfolge durch Verkauf

Inhaber Herr Christiansen hatte die HWB Gruppe als Beratungspartner bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger hinzugezogen. Die Weitergabe des Unternehmens an einen strategischen Investor gelang ihm mit der Unterstützung unserer M&A-Experten.

Zur Erfolgsgeschichte

»Heute interessieren sich die Investoren viel mehr für das Risiko des Geschäftsmodells und dessen Resilienz gegen Krisen. Das bedeutet, Investoren möchten dieses Risiko für sich minimieren, in dem sie einen Teil des Kaufpreises als erfolgsabhängige Earn-Out-Anteile verhandeln möchten. Eine Earn-Out-Klausel definiert in einem Kaufvertrag den Anteil des Kaufpreises, der zu einem späteren Zeitpunkt gezahlt wird. Die Höhe wird meist per Ergebnis oder Umsatz bestimmt.
Der Vorteil für den Verkäufer ist, dass er diesen Anteil vergrößern kann, durch:
•    den Aufbau einer zweiten Führungsebene
•    ein krisenfestes Geschäftsmodell
•    ökologisch-ökonomische Maßnahmen 
Die weitergebenden Unternehmer behalten somit alle Trümpfe in der Hand, ihr Lebenswerk optimal für die Übergabe vorzubereiten und dann gewinnbringend zu verkaufen.«

Mehr junge Verkäufer

»Darüber hinaus davon sehen wir einen Anstieg an jüngeren Unternehmern, die ihre Firma bereits im Alter zwischen 40 und 50 Jahren weitergeben möchten. Deren Unternehmen steht vor einer Schwelle: Diese zu übertreten, erfordert erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen. Zu der herausfordernden Bank-Lage gesellt sich der Fachkräftemangel, der die Suche nach geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erschwert. Diese Unternehmer suchen nach einem größeren Marktteilnehmer, der ihnen verschiedene Aufgaben, z.B. Personal, abnimmt. Sie verkaufen häufig Teile des oder das gesamte Unternehmen und bleiben als Geschäftsführer an Bord. So geschehen bei Jan Günther und seiner Tischlerei. Dadurch können die Inhaber sich auf ihre Kernaufgaben fokussieren, während die Übergabe langfristig vollzogen wird. Die Investoren möchten das Know-how des Unternehmers lange im Unternehmen halten – auch im Sinne der Mitarbeiter.«

Ein Tipp vom M&A-Experten:

»Der Verkauf ist eine verlässliche Option, die Nachfolge zu meistern. Der Transaktionsmarkt ist resilient. Trotz einer Zurückhaltung bei Investoren gibt es genügend Kapital, das Anlage sucht. Wir bewerten zwar die Vergangenheit, aber verkaufen die Zukunft Ihres Unternehmens. Also investieren Sie in diese zeitnah!«

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